Auch ein Jahr danach hat er sich seinen unverkennbar badischen Akzent bewahrt. Er ist so ein netter Junge von nebenan geblieben, bescheiden und höflich. Er trägt ausgetretene Chucks, ausgewaschene Jeans und bunt gemusterte Hemden. Dominik Büchele, der braunhaarige Lockenkopf aus Kappel-Grafenhausen im Ortenaukreis ist seit der vergangen Staffel der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ besser bekannt als der „deutsche James Blunt“. Der Vergleich lag schließlich nahe: Seine Stimme klingt ähnlich, sein Äußeres gleicht dem des britischen Schmusesängers.Deutschlands Superstar ist er damals nicht geworden, den Titel holte sich Daniel Schuhmacher aus Pfullendorf. Doch darüber ist Dominik nicht weiter traurig: „Nee, wenn man so sieht was die Medien über ihn berichten. Das finde ich überhaupt nicht toll“, sagt der 18-Jährige, der nächste Woche seinen 19. Geburtstag feiert.
Heute bringt der Nachwuchssänger sein erstes Album in die Plattenläden. „Ready“ heißt es – und bereit ist auch Dominik für alles, was jetzt auf ihn zukommen wird. Mit dem Start seiner ersten Single „Closer to heaven“ ist er schon ganz zufrieden: „Die Single stieg ja auf Platz 27 in die Charts ein, was schon sehr, sehr super ist.“ Näher am Himmel, so fühlte er sich auch, als er sein Lied zum ersten Mal im Radio gehört hat: „Ich war so richtig stolz auf mich, weil ich jetzt meinen Traum verwirklicht habe.“ Und dabei hat ihm DSDS geholfen, er würde es wieder so machen. „Ich würde alles genauso machen, wie ich's getan habe. Castingshows sind ein super Sprungbrett. Man gewinnt, ist plötzlich ein Star und kein Autohändler mehr“, sagt er selbstbewusst. Er muss es wissen: Vor DSDS hat der 18-Jährige als Tellerwäscher im Europapark Rust gearbeitet.
Die Zeit während der Castingshow hat ihm zwar großen Spaß gemacht, aber die Kritik der Jury fand er meist nicht so lustig. Umso mehr freut er sich über sein erstes eigenes Album, über die Arbeit im Studio: „Es war viel Arbeit, aber auch eine tolle Erfahrung, weil ich vorher noch nie im Studio war.“
Eigene Songs hat er noch nicht für „Ready“ geschrieben, aber dem Vergleich mit James Blunt widerspricht er zumindest heute ein bisschen: „Es geht zwar in eine ähnliche Richtung, aber wenn man einen James-Blunt-Song anhört und dann einen von mir, hört man schon einen Unterschied.“
Gerade präsentiert er sein Album in ganz Deutschland. Immer wieder kommen Leute, die ihn erkennen, die ein Autogramm möchten. „Die Fanpost hatte zwar eine Zeit lang etwas abgenommen, aber jetzt geht's wieder los.“
Dominik will als Musiker weitermachen und mit seinem Debütalbum hat er nun den ersten Schritt getan: „Das war ja schon immer mein Traum. Falls es mit der Karriere nicht klappt, möchte ich Musik studieren.“
Erfolgsdruck verspürt er keinen, mit der Platzierung seiner Single auf Platz 27 in den Charts ist er schon ziemlich glücklich: „Es kommt wie es kommt.“
Seinen badischen Akzent, seine Natürlichkeit und seine bescheidene Art wird er sich bewahren, das nimmt man ihm ab, dem jungen Mann mit dem Lockenscf und dem grün-weiß karierten Hemd.
Was du nicht willst, was man dir tut, das füge du auch keinem anderen zu.