Jetzt also auch noch ein Bericht von mir, viel Spaß damit!
Blumencorso nach Baden, die Zweite!
Am Mittag des 22. Juni 2009 sitze ich in der Mittagspause am Fenster im obersten Stockwerk meiner Arbeitsstätte, schaue versonnen lächelnd auf die Dächer der Weltstadt mit Herz und lasse die Renchen-Erlebnisse Revue passieren. Per Gesetz sollte festlegt werden, jedem Besucher eines Dominik-Büchele-Konzerts zwei Tage Sonderurlaub zuzubilligen, damit er die Eindrücke ordnungsgemäß verarbeiten kann. Andernfalls ist die Gefahr groß, dass das passiert, was passiert ist. Ein Gedanke, ganz klein nur, ein Einzeller sozusagen, ernährt sich von den schönen Erinnerungen und wird größer und immer stärker. Gegen Feierabend ist er schon zu einer Idee herangewachsen und zu Hause schließlich zu einem Plan geworden. Tulpe schaltet das Hirn aus und den Computer ein und bestellt sich beim First-Class-Event-Manager Jan-Erik Büchele eine Karte für das Benefiz-Konzert und die After-Show-Party und bucht ein Hotel-Zimmer in Grafenhausen. Total durchgeknallt, die Gute! Aber sie kann sich das ja noch anders überlegen. Wenn sie spontan keine Lust mehr haben sollte, sind 15 € für einen guten Zweck schließlich kein Weltuntergang. Das Hirn meldet sich kurz aus dem Ruhemodus zu Wort: „Spontan keine Lust???“ fragt es verständnislos. Tulpe hat also eine Karte, streichelt ihrem treuen uralten Silberpfeil liebevoll übers Glasdach und verspricht ihm eine baldige Ausfahrt ins Badische. Eine Traumstrecke mit vielen exquisiten Baustellen und notorischen Linksfahrern. Die Anfrage bei Magnolia, ob sie eventuell wieder mitkommen würde, wird nicht nur im Sekundenbruchteil bejaht, unser bewährtes Reiseteam vergrößert sich um „Little Miss Trouble“. Juhuuu, wir haben einen Alibi-Teenager an Bord. Zum Glück dürfen aber erwachsene Damen auch ohne Begleitung eines Kindes auf ein Dominik-Büchlele-Konzert. Unsere Vorfreude steigert sich von Tag zu Tag und wird gekrönt vom Gewinn der Meet&Greet-Karten für Mags und ihre Tochter. Hier war das Losglück wirklich einmal den Richtigen hold. Getrübt wird meine Euphorie lediglich durch eine Serie von gewaltigen Gewittern über München, die die Impertinenz besitzen, meinen Router zu zerstören, was mich 10 Tage vom WWW fernhält. Sollte mein Arbeitgeber festhalten, auf welche Seiten ich am Arbeitsplatz surfe, so muss ich mir wirklich eine gute Ausrede einfallen lassen oder Jan-Erik dazu überreden, einen Verlag zu gründen, bei dem ich unbedingt recherchieren muss. Aber am Abend vor der Abreise ist es soweit, ich bin wieder online, betrete das Familienforum und werde sogleich von Magnolia ins Bett geschickt, ohne warme Milch, ohne Kekse und ohne Lullaby. In aller Früh geht’s am Samstag los, ich bin so aufgeregt, dass ich eine halbe Stunde vor der Zeit bei den Mädels ankomme und die arme LMT mit nassen Haaren ins Auto steigen muss. Allerdings hat der frühe Aufbruch sein Gutes. München-Stuttgart in 1 Stunde 45 Minuten ist schon sensationell. Dieser Vorsprung ist aber auch von Nöten, denn ein unerklärbarer Stau bei Achern bremst uns kurz vor dem Ziel empfindlich aus.
Bleibt noch die Frage nach der passenden Unterhaltung im Auto: Mags verweigert sich kategorisch dem 14 CD starken Hörbuch „Radetzkymarsch“, und ich will nicht jetzt schon Dominik hören (wenn Du das liest, Dominik, nimm’s nicht persönlich). Also einigen wir uns auf Tulpes „Special-Mix“, in dem unser Jungstar das ein oder andere Mal zu finden ist. Und auf diesem Sampler befindet sich eben auch eine „Hallelujah-Serie“ von verschiedenen Sängern. Magnolia und ich sind uns einig „ein 100 % Dominik-kompatibler Song“ Tja, bei der Renchen-Tour waren wir als Wettergöttinnen unterwegs, diesmal als Ahnfrauen. Wir vertrieben uns die Zeit mit einem amüsanten Brainstorming über möglichst interessante und originelle Fragen, die Mags und LMT Dominik beim Meet & Greet stellen könnten. 99 % meiner Vorschläge wurden merkwürdigerweise von Mags abgelehnt. Beide interessieren wir uns für die Herkunft und Bedeutung des Namens UMLEITUNG, und diese Frage stellte sie ihm dann auch. Während wir eine tiefenpsychologische und verkaufsfördernde Philosophie dahinter vermuteten, erzählte Dominik eine abgedrehte Entstehungs-Geschichte, in der Nutella, Orangen, Matthieu und Fahrräder vorkommen, Ihr könnt sie in Magnolias Bericht nachlesen.
Endlich Einfahrt in Kappel-Grafenhausen, hier gibt es glücklicherweise noch keine Umweltzonen, so dass ich auch mit einer gelben Plakette in die City einfahren darf. Direkt vor der Halle parke ich auf meinem reservierten VIP-Parkplatz, fehlen nur noch der Rote Teppich und das Blitzlichtgewitter.
Motze hatte im Elsässer Hof ein kleines Vortreffen organisiert und bei meiner Ankunft schallt mir ein vielfach fröhliches Hallo entgegen. Sollte ich auch nur leichte Bedenken gehabt haben, ob mir die Menschen, die ich jetzt seit Monaten virtuell kenne, auch in der Realität gefallen würden, sind diese im selben Moment weggeblasen. Alle stellen sich mit Nickname oder richtigem Namen vor, und ich versuche jeden zu behalten. Genauso geht es mir auch wenig später am Hallen-Eingang, wo sich Kinder, Teenies, Twens, Bi-Vies und Ü-Vies in einem gemischten Haufen vor der Glastür versammelt haben. Okay, denke ich, die erste Reihe muss 50 Meter lang sein, sonst könnte es Ärger geben. Neue Begrüßungen, Knuddeln, Händeschütteln. Alle sind wohlgelaunt und strahlen Spannung und Vorfreude aus, warum nur? Diejenigen, die meinen tagelangen inneren Kampf um die Kleiderfrage begleitet haben, loben mich, als sie mein Dominik-Shirt sehen. Meiner besten Freundin, die hier mitliest, verspreche ich hoch und heilig, dass ich nur für Dominik von unserem ehernen Grundsatz „Wir tragen keine T-Shirts mit Menschen drauf“ abgewichen bin
An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass ich ein sehr, sehr ernstes Wörtchen mit meiner Fantasie gesprochen habe und die Wahrheit des Spruches „Nomen est omen“ in Zukunft anzweifeln werde.
KRÜMEL ist deutlich größer als 1,35 m SILBERLOCKE hat schwarze Haare BRIDGET ernährt sich eindeutig nicht von „Schokolade zum Frühstück“ FLYER hat keine goldenen Flügelchen JINGLE trägt keinen Christbaumschmuck um den Hals COCO ist kein kleines Äffchen aus dem gleichnamigen Bilderbuch Weder Frau noch Herr SAJONARA laufen in Kimonos herum BABYGIRL kommt schon ohne Schnuller klar MUFFIN wird nicht von einer weißen Halskrause umhüllt HUNTER ist nicht mit Pfeil und Bogen bewaffnet LITTLE MISS TROUBLE ist das reizendste und bravste Mädchen überhaupt Und SUMMER OF 69, mein liebes Hotel-Blind-Date, ist kein blondes, langhaariges Woodstock-Hippie-Mädchen.
Okay, ich gebe es zu: Wer sich einen blumigen Kopf auf einem dünnen Stängel vorgestellt hatte, wurde bei meinem Anblick auch eines Besseren belehrt.
Nachdem ich diese Eindrücke halbwegs verdaut habe, stärke ich mich mit einem Eis von FORMEL EIS und plaudere mit vielen netten Menschen, die ich dank der Schildchen von Annette und Boergy leicht identifizieren kann. Danke, Euch beiden, das war eine prima Idee. Das Wetter ist herrlich, typisches Dominik-Konzert-Wetter eben und meine Laune bestens. Ich treffe Fans aus allen Ecken Deutschlands, aus Österreich und Kreta und habe bei vielen das Gefühl, sie schon lange zu kennen. niemand scheint sich hinter einer falschen, virtuellen Identität versteckt zu haben. Erinnerungs-Fotos werden gemacht, eine Debüt-CD wird vorbestellt und Geld für Dominiks Spenden-Projekt gesammelt. Die Zeit bis zum Einlass vergeht im Flug, und als die Türen geöffnet werden, schlendere ich mit Sandra gelassen in die Halle. Erwartungsgemäß können wir großen Mädchen auch von der Mitte aus gut sehen. Über das Konzert ist ja nun schon von so vielen Besuchern wunderschön und lebendig berichtet worden, und Ihr konntet Euch auf Youtube inzwischen alle davon überzeugen, dass jede einzelne Lobeshymne gerechtfertigt ist. Aber da dies hier ja ursprünglich ein „Konzertbericht“ werden sollte, mir aber zunehmend entgleitet und zu „Tulpes wundersame Reise an den Rhein“ mutiert, muss ich mich zusammenreißen und zumindest mit ein paar persönlichen Eindrücken aufwarten. Seit Tagen überlege ich schon, wo ich irgendeinen Kritikpunkt anbringen könnte, der meinen Ruf untermauert, der einzige unverbüchelte, klar denkende und nüchtern analysierende Dominik-Fan zu sein. Und es fällt mir wirklich nur eine einzige Sache ein und zwar die mit den englischen Texten der Umleitungs-eigenen Songs, die einen professionellen Schliff vertragen könnten. Als ich aber Dominiks hingebungsvolle Interpretation von STAR höre, ist mir jede Ungereimtheit völlig egal. Ein moderner Romantiker steht hier auf der Bühne dessen Stimme und Interpretationsgabe mit der Musik zu einem überzeugenden Kunstwerk verschmelzen. Beeindruckt hat mich aber auch Dominiks Aufmerksamkeit und Präsenz, er bekommt jede regung des Publikums mit, hört alles, fängt die Bälle auf und reagiert entsprechend spontan (Joni). Gleichzeitig ist er konzentriert und macht kaum einen nennenswerten Textfehler, falsche Töne gehören ohnehin nicht zu seinem Repertoire. Das Konzert hat ganz offensichtlich nicht nur dem Publikum, sondern auch dem Künstler und seinen musikalischen Begleitern Spaß gemacht.
Zu DSDS-Zeiten sagte Dominik in Interviews, dass er gerne einmal mit Jack Johnson am Strand von Hawaii fröhliche Musik machen würde. Einen Eindruck davon, was ihm dabei so vorschwebt, gibt er mit seinem „Unplugged Projekt“ (Beach-Band, Bongo-Band, das Kind hatte viele Namen an diesem Tag) im zweiten Teil des Konzerts und auf der After-Show-Party. Eine sehr gelungene Variante von I'M YOURS mit der kongenialen Begleitstimme von Matthias Hiller ist für mich der Höhepunkt dieses Konzertabschnitts. Sehr gelungen auch das neue Intro von FOR THE LAST TIME und die traumwandlerisch sichere Harmonie mit Kevin Hauser.
Emotional kaum zu überbieten sind für mich die fünf Lieder, bei denen Dominik von seinem Bruder Mirko am Keybord begleitet wird. Ich schließe mich der allgemeinen Verbeugung vor dem jungen Musiker an. Um im Hawaii-Bild zu bleiben, beim Kappel-Iron-Man war Mirko der eindeutige Sieger.
HALLELUJAH, die neue Hymne der Dominikanischen Republik, habe ich noch nie von einem so jungen Sänger gehört. Nach dem Sieg von Alexandra Burke beim „X-Factor“ ist das geniale Stück von Leonard Cohen wahrscheinlich jedem bekannt. Ich kann mich sogar noch an die TV-Premiere bei „Wetten dass“ Ende der Achtziger erinnern. Der Altmeister aus Kanada hat mit diesem Song etwas kreiert, das aus allen Sängern, die sich an ihm versuchen, das Beste herausholt und die Möglichkeit zu einer eigenen Interpretation bietet. Ich kenne jedenfalls keine Version, die ich als misslungen bezeichnen würde. Auch für Dominik erweist sich das Cover als Glücksfall, kann er doch hier seine glockenklare, junge Stimme und sein Gespür für den wahren Sinn eines Textes vereinen und so seine Zuhörer tief berühren. Seine Version und die des 75jährigen Cohen auf seinem Live-Konzert in London 2008 bilden eine generationenübergreifende Klammer. Wie Mister hier vorhin schon schrieb, sollte Dominik einmal in Betracht ziehen, die vollständige Version zu singen, wenn er etwas älter und lebenserfahrener ist.
Lang ersehnt und endlich bekommen: Dominik singt zum ersten Mal nach seinem legendären Auftritt im Recall GOODBYE MY LOVER. Und er macht es auf die einzig richtige Art: Er fällt nicht der Versuchung anheim, die Version, für die wir ihn alle lieben, zu kopieren. Er fällt nicht auf die Knie und er droht nicht, in Tränen auszubrechen. Er lässt uns mitsingen und zeigt uns, dass er sich freut und ganz genau weiß, was dieses Lied für uns und auch für ihn bedeutet. Nicht umsonst singt er es für „alle Frauen im Saal“. DANKESCHÖN DOMINIK ruft eine dieser Frauen und alle anderen werden ihr wohl zugestimmt haben.
Mit CAN YOU FEEL THE LOVE TONIGHT hat mich Dominik wirklich überrascht, ich hätte nicht gedacht, dass er diesen Song noch einmal aus der Kiste zieht. Viel besser, viel sicherer als in der DSDS-Show, keine Intonationsprobleme, die lange zu haltenden Töne geraten nicht zur Zitterpartie, eher zum Triumph. In diesem Moment wagt es DiBo, von meinen Gedanken Besitz zu ergreifen. Ich denke: „Wenn er das jetzt sehen könnte!“ Dabei wäre dieser Groschenroman auf zwei Beinen nirgends auf der Welt mehr fehl am Platze gewesen als bei diesem Konzert. Also, scher’ Dich raus aus meinem Kopf!
Das Konzert findet seinen temperamentvollen Ausklang im erneuten Auftritt der Band UMLEITUNG, bei dem sich Sänger, Instrumentalisten und Publikum nach Herzenslust austoben können. HEY JUDE ist der krönende Abschluss dieses unglaublich schönen und abwechslungsreichen Konzerts.
Danke Dominik, ein weiteres Mal!
Schon sind sie vorbei, die zwei Stunden, vergangen wie im Zeitraffer. Um mich herum nur glückliche Gesichter, und in ein paar Stunden soll es weiter gehen.
Ich habe nun die Wahl, mit einigen Leuten aus dem Familien-Forum zum Essen zu gehen oder mich mit den RTL-Mädels zu treffen. Meine Entscheidung für das Treffen mit den Sternenwächtern habe ich letztlich dem Dominik-T-Shirt zu verdanken. Ich will mich unbedingt vor der Party umziehen, deswegen scheint mir eine kurze Pause für Restaurations-Zwecke im Hotel angebracht.
Ich sollte es nicht bereuen, auch wenn mich die Dimension der „Foto-Affäre“ nachhaltig schockiert hat.
Auf der Aftershow-Party entdecke ich dann mit Entsetzen „Tom und Jette“, die DJs, die mir in Renchen beinahe mein Trommelfell zerstört haben. Diesmal ist die Lautstärke ihrer Show aber erträglich und die Ohrstöpsel dürfen weiterhin in der Tasche bleiben.
Bis zu Dominiks Auftritt versuche ich, mich mit so vielen lieben Menschen wie möglich zu unterhalten, immer im Bewusstsein, dass es so eine Party mit den Fans der ersten Stunde wahrscheinlich nie mehr geben wird. Als sich genau diese Fans plötzlich wie von einem unsichtbaren Magneten angezogen in Richtung Bühne bewegen und die letzten Songs des 1. Auftritts von „Flash Back Austin“ gebührend beklatschen, ist mir klar, dass jetzt unwiderruflich der letzte Teil des Dominik-Happenings beginnen wird. Gemeinsam und ganz vorne erleben wir diese hinreißende Stunde mit Dominik und seinen Musikern.
Und dann ist er verklungen, der letzte Ton des Abends. HEY JUDE. Der Schlusspunkt unter eine Zeit des gemeinsamen Hoffens und Bangens, der Höhepunkt eines musikalischen Freudenfestes und hoffentlich der Beginn einer unaufhaltsamen Karriere, der Aufbruch zu einer Reise, auf der wir Dominik gerne begleiten werden.
Ich sage einfach nur DANKE! Danke an Dominik, an Umleitung mit Kevin Hauser und Matthias Hiller, an Jan-Erik und die ganze Familie Büchele, an Tamara, an die Jungs von Flash Back Austin, an alle Freunde und Helfer, die uns diesen Tag geschenkt haben. Und auch Danke an all die netten Menschen, die ich kennenlernen und mit denen ich feiern durfte.
Tulpe, dein Bericht ist hohe Literatur - du solltest ein Büchele schreiben! Bewahre dir auch die wohlmeinenden kritischen Anmerkungen. Dadurch kann das Forum nur noch interessanter werden... Danke!
Dominik Büchele & Umleitung Fanpage
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15.07.2009 14:21
Antworten
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Dir dafür ein dickes Danke schön
